Erster Einstieg in das Thema Mediation:

Was ist Mediation?

Mediation ist ein Verfahren, mit dem Konflikte außergerichtlich schnell, professionell und Kosten sparend gelöst werden können. Es beruht u.a. auf Kommunikationstechniken. Optimales Ziel ist eines sogenannte „Win-Win-Lösung“ am Ende des Verfahrens. In Gesprächsrunden, in denen vom Mediator u.a. Kommunikationstechniken eingesetzt werden sollen, werden die Konfliktparteien unterstützt, zu besseren Lösungen zu kommen, als es Gerichtsurteile oder gerichtliche Vergleiche bieten können.  Ergebnis sollte nicht eine quantitative Bewertung von „Gewonnen“ und „Verloren“ sein, sondern ein Ergebnis, dass für alle einen Gewinn  darstellt.

In welchen Situationen kann Mediation eingesetzt werden?

Einige Beispiele:

  1. Streit zwischen Unternehmen
  2. Konflikte zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer
  3. Ärger zwischen Arbeitnehmern (z.B. Mobbing)
  4. Probleme des Erbens und Vererbens, insbesondere auch bei anstehender oder vollzogener Unternehmensnachfolge,
  5. Ehe-, Trennungs- und Scheidungskonflikte
  6. Bürgerbeteiligung – auch zeitlich vor den gesetzlichen Verfahren -  zur vorausschauende Planungen unter frühzeitiger Einbeziehung von Bürgern und Interessengruppen bei Aufstellung von Bebauungsplänen und bei Bauvorhaben durch die öffentliche Verwaltung
  7. Unterstützung der Zusammenarbeit zwischen Kommunen
  8. Probleme zwischen Bürgern und Behörden
  9. konfliktminimierende Begleitung von Großprojekten
  10. Nachbarstreitigkeiten

Was ist Voraussetzung für eine Mediation?

Alle Streitparteien finden sich freiwillig zu dieser Art der Konfliktbearbeitung zusammen . Einen Zwang zur Teilnahme gibt es nicht. Damit ist die Chance auf ein Ergebnis in einem solchen Verfahren verspielt. Eine konkrete Lösung wird nicht vorgegeben oder angestrebt. Das Verfahren ist ergebnisoffen und damit von Beginn an fair für alle Beteiligten.

Was macht der Mediator?

Er leitet das Verfahren nach anerkannten Regeln. Seine Aufgabe ist nicht die des Schiedsrichters oder Schlichters. Er vertritt auch keine Partei einseitig. Deshalb berät er auch nicht in Rechtsfragen, jedenfalls nicht, wenn es unter Juristen unterschiedliche Auffassungen gibt. Der Mediator ist "neutral", hier besser gesagt allparteilich. Deshalb fällt er auch keine Entscheidungen.

Die Entscheidungen treffen letztendlich nur die Konfliktparteien. Der Mediator führt die Beteiligten auf den Weg zu ihrer Lösung.

Was bringt mir ein Mediationsverfahren?

Am Beginn:

Sie werden wieder in die Lage versetzt, mit Ihrem Kontrahenten - beim Mediator - zu sprechen. Damit wird die Tür geöffnet, eine Lösung zu finden.

Im Verfahren:

Alle akzeptieren, dass unterschiedliche Argumente vorgetragen werden. Es werden die Gründe der jeweiligen Argumentation – vielleicht erstmals – deutlich, die unterschiedlichen Interessen. Andere Perspektiven können erkannt werden.

Im Ergebnis:

Wenn es dadurch gelingt, über den eigenen Tellerrand hinaus zu schauen, kann am Ende die Lösung stehen, die allen Beteiligten hilft und vielleicht sogar über den Konflikt hinaus zu weiterer Zusammenarbeit oder menschlichem Miteinander führt. Sie können wieder unbelastet in die Zukunft schauen, statt sich mit vergangenen Problemen zu belasten.

Zeit und Geld:

Ein Konflikt kann – je nach seiner Ursache – oft in wenigen Gesprächsrunden entschärft werden. Das alles gelingt vor Gericht meist nicht. Sie müssen so auch nicht monate- oder jahrelang auf ein Ergebnis warten.

Die Kosten des Mediationsverfahrens sind oft wesentlich geringer als die Kosten von Gerichtsverfahren. Eine Vergleichsrechnungen können Sie über den folgenden Link einsehen:

Vergleich der geschätzten Kosten eines Mediationsverfahrens zum herkömmlichen Gerichtsverfahren

Sie sparen in aller Regel auch noch die zusätzlichen Kosten durch die Zeitersparnis bei der Konfliktbereinigung.

Wenn Sie mehr wissen wollen, lesen Sie die Folgeseite zur Vertiefung.